Der Spitz

Rassegeschichte

Die spitzartigen Hunde dürfen als eine der Ausgangsrassen für viele jüngere Hunderassen angesehen werden. Spitzartige Hunde gibt es auf der ganzen Welt. Schon in vorchristlicher Zeit wurden im Mitteleuropa die spitzartigen Hunde weniger für jagdliche Zwecke verwendet, sondern als Wach- und Haushunde. Diese jahrtausenlange Zuchtauslese hat bewirkt, daß der Deutsche Spitz wenig jagdtrieb besitzt. Natürlich wird ein Spitz auch mal einem Hasen nachrennen, er wird es aber schnell wieder aufgeben, da er anatomisch nicht für diese Arbeit gebaut ist. Sein Instinkt zum Bewachen von Haus und Hof, Hab und Gut, Kind und Familie sowie sein gesundes Mißtrauen gegenüber allen Fremden wurden jedoch gefördert und haben sich in all den Jahrhunderten gefestigt und den Veränderungen der Umwelt angepaßt. 

Allgemeines Erscheinungsbild

Alle Deutschen Spitze, ganz egal, wie groß sie sind oder welche Farben sie haben, bilden eine Familie und sollen ähnliche Charaktereigenschaften und ein spitztypisches Aussehen besitzen. Spitze bestechen durch ihr schönes Haarkleid. Die reichliche Unterwolle und langes, gerades und abstehendes Deckhaar geben ihnen ihr unverwechselbares Aussehen. Auffällig ist der mähnenartige Kragen und die buschig behaarte Rute, die über den Rücken getragen wird. Der fuchsähnliche Kopf mit den flinken Augen und die spitzen, engstehenden Ohren verleihen dem Spitz den charakteristischen kecken Ausdruck. Der Körperbau des Spitzes ist quadratisch. 

Charakter und Wesen

Spitze sind stets aufmerksam, lebhaft und außergewöhnlich anhänglich gegenüber ihrem Besitzer und ihrer Familie. Sie sind sehr gelehrig und leicht zu erziehen. Ein natürliches Misstrauen gegenüber Fremden und ihr mäßig ausgeprägter Jagdtrieb mache sie zum idealen Wächter für Haus, Hof und Wohnung. Sie sind weder ängstlich noch aggressiv und passen sich als Familienhund ohne Schwierigkeiten dem Leben auf dem Land oder in der Stadt an. Die Begriffe unbestechlich, treu und keck werden in der Geschichte der Rasse von jeher mit dem Spitz verbunden. Gegenüber dem Wetter sind sie unempfindlich, Regen, Schnee und Kälte halten sie vom täglichen Spaziergang nicht ab. Die Spitze gelten nach wie vor noch als relativ gesunde und robuste Hunderasse. Ihre Langlebigkeit ist eine weitere hervorragende Eigenschaft. 

Das Haarkleid und die Pflege

Spitze haben ein doppeltes Haarkleid, die weiche Unterwolle schützt vor Kälte und Hitze und die langen Deckhaare sind von fester Struktur und dadurch Schmutz abweisend. Im Sommer wird die Unterwolle abgestoßen und kann leicht ausgebürstet werden.Jeder Hund, auch der mit ganz kurzen Haaren, macht einen ständigen Haarwechsel durch. Im Gegensatz zu den kurzhaarigen Hunderassen, deren Sichelhaare schwer von Sofa, Teppich oder Kleidungsstücke zu entfernen sind, lassen sich die Haare von langhaarigen Hunden wie der Spitz auch ist, relativ leicht beseitigen. Ein Spitz, der regelmäßig gegen den Strich gebürstet und anschließend mit einem feuchten Tuch abgewischt wird, verliert kaum noch Haare. Das Fell des Spitzes ist auch pflegeleicht, wenn es mal schmutzig wird. Einfach trocknen lassen und dann ausbürsten. Die Bürste sollte normalerweise nur so benutzt werden, dass man die Unterwolle nicht beschädigt, das heißt, man entfernt nur das lose Haar, das sich von selbst gelöst hat.Ein Bad benötigt ein Spitz selten, außer er hat sich in einen für ihn unwiderstehlichen Geruch gewälzt. Ein weiterer positiver Aspekt ist, daß das Fellkleid des Spitzes keinen starken Eigengeruch hat.

Der Zwergspitz / Pomeranian

Mit einer Schulterhöhe von 18 bis 24cm ist der Zwergspitz der kleinste Vertreter der Deutschen Spitze. Seine Vorfahren kamen vor über zweihundert Jahren als Kleinspitze von Pommern nach England. Dort nannte man sie Pomeranian und züchtete sie im Laufe von vielen Hundegenerationen immer kleiner, gleichzeitig wurden sie in die ganze Welt exportiert. Der englische und amerikanische Pomeranian-Standard hat im Gegensatz zu dem bei uns gültigen FCI-Standard keine Größenbeschränkung, sondern Gewichtsvorgaben. Um 1970 kamen die ersten Pomeranian nach Deutschland zurück. Als Zwergspitze wurden sie in die Spitzfamilie eingereiht. Nach vielen Rückschlägen in Bezug auf die Größe und die Farbe gelang es den Züchtern, die Rasse zu stabilisieren und bekannt zu machen. Zwergspitze werden heute in vielen Farben wie z.B. orange und andersfarbig gezüchtet. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die schwarzen, braunen, grauen oder orangen Farbflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein. Bei aller Farbenvielfalt bei den Zwergspitzen sollte nicht vergessen werden, dass die klassische Farbe für diese Rasse ein gleichmäßiges Orange ist.

Der Mittelspitz

Mit einer Schulterhöhe zwischen 30 und 40 cm ist er der Rassevertreter mit der klassischen Spitzgröße.Er war wohl der Größenschlag, der in früheren Jahrhunderten Standard für den normalen Spitz war, den man als Wachhund in den Stuben der Handwerker, Kleinbauern, der Fuhrleute und beim einfachen Volk antraf. Bis in die Gegenwart hat er durch sein keckes, unbestechliches, hab- und gutverteidigendes Wesen das Image des Deutschen Spitzes geprägt. Auch auf alten Gemälden und Illustrierten, sowie in den Werken der klassischen Dichter ist der Spitz von mittlerer Größe verewigt worden, leider nicht immer positiv! Dies war wohl auch der Grund dafür, dass diese Spitzgröße bei den Anhängern der Reinzucht und den Gründern des Vereins für Deutsche Spitze e.V. (gegr. 1899) schief angesehen war und offiziell nicht gezüchtet wurde. Erst im Jahre 1969 hat der Mittelspitz seinen Platz im Standard der Deutschen Spitze erhalten.
In den letzten Jahren hat er erfreulicherweise einen deutlichen Aufschwung erlebt, besonders die klassische Farbe weiß hat viele neue Freunde gefunden. Gezüchtet wird der Mittelspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange, graugewolkt und andersfarbig. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die schwarzen, braunen, grauen oder orangen Farbflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein.

Der Wolfsspitz / Keeshond

Mit einer Schulterhöhe zwischen 43 und 55 cm ist der Wolfsspitz der größte Vertreter der 5 Varietäten der Deutschen Spitze.Außerhalb von Mitteleuropa hat sich für ihn die aus den Niederlanden stammende Rassebezeichnung „Keeshond“ durchgesetzt. Er ist eine der beiden Varietäten des Deutschen Spitzes, die seit Jahrzehnten weltweit gezüchtet werden. Dadurch hat sich auch die Größe und das Erscheinungsbild des englischen, skandinavischen, nordamerikanischen und australischen Wolfs-spitzen etwas gegenüber dem mitteleuropäischen Rassever-treter verändert. Durch die 1997 erfolgte Anpassung des Standards hat der Verein für Deutsche Spitze e.V. erreicht, dass der Keeshond nicht als eigenständige Rasse etabliert wurde und somit mit den Züchtern auf der ganzen Welt weiterhin zusammen zu arbeitet. So haben deutsche Züchter z.B. immer wieder Spitzentiere aus den Niederlanden, aus Dänemark und sogar aus Nordamerika in deutschen Blutlinien eingekreuzt, um Merkmale zu festigen und zu verbessern. Die Bezeichnung Wolfsspitz ist auf die graugewolkte Farbe zurückzuführen, während die niederländische Namensgebung Keeshond von einem niederländischen Revolutionsführer und Keeshondbesitzer des 18. bzw. beginnenden 19. Jahrhunderts stammt. Der unbestechliche Keeshond wurde zum Symbol der patriotischen Revolution und hat damit in der Historie der Niederlande einen wichtigen Platz eingenommen. Das Haarkleid des Wolfsspitzes muss graugewolkt sein. Graugewolkt ist ein silbergrau mit schwarzen Haarspitzen. Fang und Ohren sind dunkel, Mähne und Schulterring sowie die Rutenunterseite und Hosen sind heller gefärbt.